Erntebräuche auf Samos
Den Aussagen der Winzer von Samos zufolge pflegten sie während der Erntezeit vor allem zwei Bräuche:
Das „Mitzi“ und die „Allaksia“.
Der Winzer, der Hilfe für seine Weinanbauarbeiten benötigte, gab bekannt, dass am festgelegten Tag ein „Mitzi“ stattfand (das Wort stammt wahrscheinlich von einer abgeänderten Version des türkischen Wortes „mecaane“ = Spende, Gefallen). An diesem Tag versammelten sich Verwandte, Freunde und Dorfbewohner im Weinberg und arbeiteten ohne Bezahlung. Der Besitzer gab Wein und Trockenobst aus.
Dasselbe taten auch die Dorfgemeinden von Samos am 14. November jedes Jahres (Fest des Heiligen Philipp) für die Witwen mit kleinen Kindern, die niemanden hatten, der ihnen bei den Weinanbauarbeiten helfen konnte.
Die „Allaksia“ (Austausch) ist eine traditionelle Geste der Solidarität auf Samos, die bis heute beibehalten wird. Der Winzer bittet um Hilfe bei der Ernte seines Weinbergs, die er erwidert, wenn er von denen, die ihm geholfen haben, darum gebeten wird.